Ein Spaziergang durch Haidhausen
Tipps für euren Spaziergang in Haidhausen
Die Siedlung „Haidhusir“ wurde im Jahr 808 das erste Mal urkundlich erwähnt. Haidhausen ist also deutlich älter als München selbst. Hier, in der Vorstadt, lebten lange Zeit die armen Tagelöhner unter oft schwierigen Verhältnissen. Kaum zu glauben, denn heute gehört Haidhausen zu den begehrtesten Vierteln mit hohen Mieten. Trotz der weitgreifenden Gentrifizierung hat Haidhausen an vielen Ecken noch seinen gemütlichen Charme beibehalten. Wir kommen gerne hierher, um hier auszugehen, zum Shoppen und Flanieren. Für euren nächsten Besuch möchten wir daher euch ein paar Anregungen geben!
Maximilianeum
Ausblick, Ausblick, Ausblick! Während drinnen der Bayerische Landtag seines Amts waltet, könnt ihr von der weitläufigen Terrasse des Maximilianeums euren Blick über die Isar mit ihrem herrlich grünen Ufer und die Maximilianstraße bis zu den Türmen der Altstadt schweifen lassen. Wer jetzt Lust auf einen Spaziergang am Wasser hat, wählt von hier aus die breiten Wege an der Isar oder die weniger bekannten Pfade rund um den Auer Mühlbach, quasi unser eigenes „Klein-Venedig“. Wir empfehlen euch beides!
Müllersches Volksbad
Zieht eure Bahnen ganz entspannt im schönsten neobarocken Jugendstilambiente: Das ehemalige Brause- und Wannenbad für das „unbemittelte Volk“, errichtet im Jahr 1901, gehört heute zu den öffentlichen Schwimmbädern in München. Im Untergeschoss gab es einst ein Hundebad, einen Friseur sowie Warmluftboxen, um Wauzis Fell zu trocknen. Nach dem Schwimmen lädt ein Restaurant im Inneren des Gebäudes zur Stärkung ein. Aber auch um das Müllersche Volksbad heran findet ihr jede Menge Gastronomie, Biergärten und Cafés.
Auer Dult
Streng genommen seid ihr hier schon in einem anderen Viertel, in der Au: Dreimal im Jahr dreht sich auf dem Mariahilfplatz alles um Kunst und Kitsch, Küchenutensilien und Kuriositäten: Die Marktkaufleute der Auer Dult haben allerhand im Angebot. Fahrgeschäften und kulinarische Köstlichkeiten runden das traditionelle Volksfest ab. Geheimtipp: Im Turm der Mariahilfkirche hängt das zweitgrößte Carillon Deutschlands und sorgt während der Auer Dult für eine ganz besondere musikalische Stimmung.
Hofbräukeller am Wiener Platz
Einen gemütlichen Ort zur Einkehr findet ihr im Schatten der Kastanien im Biergarten am Wiener Platz. Überhaupt die Biergärten – sie haben in Haidhausen Tradition, denn im 18. Jahrhundert entstanden jenseits der Isar zahlreiche Keller, in denen das Bier gelagert wurde. Daran erinnert euch heute noch die Kellerstraße. Kühlgeräte gab es nicht – die Kältemaschine entwickelte Carl von Linde erst im Jahr 1876. Deshalb wurden im Winter Eisblöcke aus zugefrorenen Gewässern geschnitten und zu den Bierfässern gepackt. So blieben die Temperaturen auch im Sommer niedrig. Zusätzlich spendeten Kastanien, die damals noch eher exotisch waren, an der Oberfläche kühlen Schatten. Am Wiener Platz findet ihr außerdem einen der ständigen Märkte von München.
Weißenburger Platz
Hier seid ihr mitten im sogenannten Franzosenviertel – das merkt ihr spätestens auf dem Weg hierher, denn die Straßen und Plätze wurden nach französischen Städten benannt. Warum wir so gern hierherkommen? Wir lieben die große Vielfalt an Kneipen, Restaurants und Cafés, die ungewöhnlichen Boutiquen und die schönen Häuser, die vor über 100 Jahren entstanden und glücklicherweise von der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verschont blieben. Die Weißenburger Straße ist aktuell Fußgängerzone, vorläufig und auf Probe für ein Jahr. Wir sind gespannt, wie sie sich etabliert!
Alte Herbergshäuser: Der Kriechbaumhof und die Häuser „An der Kreppe“
Der Kriechbaumhof, ein restauriertes Holzhaus aus dem 17. Jahrhundert, diente lange Zeit als Herberge für Tagelöhner, die zum Arbeiten in die Stadt kamen. Das Gebäude ist heute ein Vereinsheim der Jugend des Deutschen Alpenvereins. Spaziert von hier aus weiter zum Üblackerhäuschen mit seinem kleinen, aber feinen Museum, und dann vorbei an den zahlreichen anderen hübsch herausgeputzten Kleinbauten. Ihr werdet sehen, hier kommt beinahe Dorfidylle auf!
Auch in der kleinen Straße „An der Kreppe“ („Quellmulde“) nicht weit vom Max-Weber-Platz bekommt ihr das Gefühl, in eine andere Zeit zu reisen. Tatsächlich sind die Herbergshäuschen über 200 Jahre alt. Doch was heute so hübsch und gemütlich aussieht, war früher nicht unbedingt ein Ort zum Wohlfühlen: Hier hausten eins die Ärmsten der Stadt. Dicht gedrängt lebten die Menschen hier, und die sogenannten „Schlafgänger“ teilten sich die wenigen Betten zum Ausruhen in Schichten.
Wenn ihr Lust auf noch mehr Haidhausen habt, dann bucht doch gleich eure nächste Stadtteilführung mit uns!