Italienische Spuren in München Teil 2

Italienische Spuren in München - Teil 2

Weiter geht es mit unserem Spaziergang durch München voll südländischem Flair!

Tour 2: Glückbringende Figuren und eine beschützende Heilige in Münchens ältester Pfarrkirche

Die Julia-Statue
Bei Liebeskummer und Ehekrisen kann sie angeblich helfen: die Statue der Julia Capulet am Alten Rathaus. Jeden Tag bekommt sie Besuch von Münchnerinnen und Münchnern, die ihr auf der Suche nach der wahren Liebe einzelne Blumen, oft sogar ganze Bouquets, in die Arme legen.
Die Statue ist ein Geschenk der Stadt Verona, Partnerstadt von München, aus dem Jahr 1974.
Wenn ihr Julia besucht, wird euch sofort die blankpolierte Brust auffallen. Zahlreiche meist männliche Gäste denken bis heute, das Angrabschen hätte Tradition und wäre in irgendeiner Form erwünscht. Doch da liegen sie natürlich komplett falsch!
Wer es uns nicht glauben will: Seit letztem Jahr findet ihr am Sockel der Julia-Statue das Augmented-Reality-Kunstwerk #JulietToo von Tamiko Thiel. Scannt den QR-Code mit eurem Handy und seht selbst!

Der sitzende Keiler
Auch München hat sein Porcellino, ähnlich wie die Florentiner: Unser Borstentier bewacht gemeinsam mit seinem Nachbarn, einem ebenfalls bronzenen Waller, den Eingang des heutigen Jagd- und Fischereimuseums und somit der ehemaligen Augustinerkirche. Niemand geht an ihm vorüber, ohne liebevoll seine Schnauze zu berühren, denn das soll Glück bringen!

Die Heilige Munditia
Manche München-Besucherinnen und -Besucher erschrecken regelrecht bei diesem Anblick: In der Kirche St. Peter begrüßt euch eine Ganzkörperreliquie, das vollständige Skelett einer Frau im gläsernen Sarg. Es handelt sich um die sterblichen Überreste einer Römerin, der Heiligen Munditia Protogenia, die womöglich während der Christenverfolgung im 4. Jahrhundert enthauptet wurde. Die frühchristliche Märtyrerin wurde nach ihrem Tod zu einer Katakombenheiligen und gelangte im 17. Jahrhundert schließlich nach München. Munditia gilt als Schutzpatronin der alleinstehenden Frauen, am 17. November wird in St. Peter jährlich das Munditiafest mit einer Messe samt Lichterprozession gefeiert.
Um eine Frage, die auf unseren Führungen oft gestellt wird, gleich zu beantworten: Ja, das sind tatsächlich ihre echten Knochen – und keine Nachbildung.

Wenn ihr mehr über St. Peter und die Heilige Munditia erfahren wollt, geht doch mal mit auf unserer Stadtführung!

Das war der zweite von zwei Teilen unserer italienischen Spuren in München.

Einen ausführlichen Beitrag findet ihr außerdem bei unseren Freunden von Sono Italia – hier geht’s zum Artikel.

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