Wir stellen vor: Räucherkistl am Viktualienmarkt

Gudrun und Erwin Noll - Räucherkistl auf dem Viktualienmarkt

Vom „Schandi vom Viktualienmarkt“ und der „Zettelhex“ zur Schmankerl-Welt: Gudrun und Erwin Noll haben ihre Polizeiuniformen gegen Speck, Käse und Wein getauscht. Mit dem Räucherkistl bringen die beiden ein Stück Österreich auf den Viktualienmarkt.

Liebe Gudrun, was gibt es bei euch im Räucherkistl?

Wir verkaufen an unserem Stand österreichische Schmankerl, also Wurst, Käse, Speck, Wild, Brot, Senf, Schnaps, Wein, Most, Cidre und Sirup. Viele unserer Produkte holen wir selbst aus Österreich, andere Waren bekommen wir geliefert.

Habt ihr einen Verkaufsrenner unter euren Produkten?  

Der Knoblauchspeck und der Almspeck sind sehr beliebt, ebenso die Wildschweinwurzen sowie unser Bauernschinken, den wir donnerstags bis samstags auch aufgeschnitten verkaufen. Viele Kunden fragen, ob wir auch etwas Scharfes haben. Denen empfehle ich unsere Paprikawürste, die wir extra aus der Nähe von Wien herholen. Da gibt es einen ganz kleinen Metzger, etwa 30 Kilometer hinter Wien, in einem kleinen Ort, der aussieht wie aus dem Mittelalter, mit kleinen Häuschen und Toreinfahrten. Richtig urig. Da fahren wir ungefähr alle zwei Monate zum Einkaufen hin.

Wie lang seid ihr schon am Viktualienmarkt?

Den Stand selbst gibt es schon über 30 Jahre. Mein Mann Erwin ist 2017 ins Räucherkistl als Mitinhaber eingestiegen und hat hier gemeinsam mit dem Vorbesitzer gearbeitet. Als Kontaktbeamter am Markt wusste er vorher schon, dass sich hier etwas verändern würde. Er musste mich dann nicht lange überreden, dass wir das Standl übernehmen. Im Januar 2022 kam ich dann auch dazu und führe heute gemeinsam mit meinem Mann das Räucherkistl.

Apropos Kontaktbeamter: Wart ihr früher nicht sogar beide bei der Polizei?

Ja genau! Ich war die „Zettelhex“ oder auch „Liebesbriefschreiberin“ und machte mich bei manchen Autofahrern erstmal nicht so beliebt, wenn ich Knöllchen verteilt habe. Da habe ich meinen Mann Erwin kennengelernt, der viele Jahre lang als „Schandi vom Viktualienmarkt“ unterwegs war. Anschließend arbeitete ich noch 10 Jahre lang im Personalrat bei der Münchner Polizei.

Wie gefällt es dir am Viktualienmarkt?

Jeder Tag ist anders! Mir macht die Arbeit mit den Menschen sehr viel Spaß. Und unter uns: Witzig ist es schon, von meinem Standl aus, Leute zu beobachten, die das im ersten Moment vielleicht nicht gleich bemerken. Da kommen lustige Anekdoten heraus, kann ich dir sagen.

Jetzt bin ich neugierig. Was hast du denn da beobachtet?

Erst vor kurzem hat ein junges Pärchen am Hinterausgang bei der Nordsee mitten im Einkaufstrubel gemeint, ein ungestörtes Liebesstündchen abhalten zu können. Die haben vielleicht geschaut, als auf einmal die Ladentür aufging und sie voll erwischte. Da war der romantische Zauber dann erstmal vorbei.

Ich kann es mir nur vorstellen…eine Frage habe ich aber noch: Inwieweit ist Abteilung VI, wo man euch findet, ein besonderer Ort am Viktualienmarkt?

Ich mag es hier sehr gerne! In Abteilung VI hat sich in der letzten Zeit viel zum Positiven verändert, und ich mag meinen Standplatz sehr: Ich habe freie Sicht und kann zum Biergarten schauen, zur Nordsee, zum Hochreiter… und wir haben sehr nette Nachbarn an den Standln um uns herum!

Räucherkistl auf dem Viktualienmarkt
Viktualienmarkt Abteilung VI - Stand 17
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag: 9 – 17:30 Uhr, Samstag: 8:30 – 16:30 Uhr

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